1 Decks einfach vollstopfen? Di 10 Mai 2011 - 15:10
dungerbroth
Moin Moin,
Heute werde ich mal wieder etwas hier posten. Es geht diesmal um den Deckbau, dabei ganz speziell um die Anzahl der Karten.
Ich habe mich dafür entschieden, dieses Thema zu wählen, weil ich immer und immer wieder sehe und höre, wie manche Spieler ihre Decks auf die maximal erlaubten 60 Karten bringen. Auch hier sehe ich das immer wieder, aber die Spieler wollen nie einsehen, warum es doch angemessener ist, mit so wenig Karten wie möglich zu spielen. Daher das hier zur Überzeugung.
Sogar im Regelbuch steht schon dieser Tipp (das ist wirklich so!). Anscheinend wollen sie den Anfängern schon möglichst bald zeigen, dass man bei 40 Karten bleiben sollte. Doch warum? Die Antwort wird anscheinend nie verstanden: Man hat eine höhere Chance, die wichtigen Karten zu ziehen! Eine bestimmte Karte (1x enthalten) aus 60 Karten zu ziehen ist ja wohl deutlich schwieriger als aus 40! Damit das aber überhaupt etwas bringt, müssen wir nun ein bisschen vom Thema abschweifen.
Viele Anfänger tun die besten ihrer Karten einfach rein, ohne Struktur im Deck. OK, wenn man wirklich gerade erst anfängt, hat man ja auch nicht viel. Aber trotzdem, wenn man dann langsam anfängt, das erste Themendeck zu bauen, sollte man schon wissen wie es geht. Und auch eigentlich recht erfahrene Spieler, die schon einiges an Karten haben, machen es einfach, wie sie wollen. Solche "schlechten" Decks erkennt man daran, dass jede Karte meist nur 1x vertreten ist. Diese Decks haben dann so viele kleine Strategien, dass sie im Prinzip schon keine mehr haben (Yuuma kennt das als "Big Random Haufen"). Außerdem lässt sich im Duell dann kaum welche dieser Strategien ausführen. Wenn man nämlich z.B. eine Strategie mit 2 Karten hat, welche beide 1x im Deck vertreten sind, hat man bei einem Deck von noch 40 Karten eine Chance von 1/780, dass beide Karten direkt hintereinander kommen. Spielt man jede dieser Karten jedoch 3x, steigt die Chance auf 3/260, das Neunfache.
Und jetzt noch einmal extremer und mit dem eigentlichen Thema verknüpft:
2 aus 60 = 2/60 * 1/59 = 1/1770
2 (wobei jede 3x) aus 40 = 6/40 * 3/39 = 3/260
Es ist mehr als 20x so einfach die beiden Karten zu ziehen, wenn man 3 davon hat und das Deck nur (noch) 40 hat als wenn man die beiden, die jeweils 1x drin sind, aus 60 Karten ziehen will.
Jetzt wieder zurück, wenn man NOCH 40 Karten im Deck hat, ist die Chance nochmal geringer, als wenn man von Anfang an 40 Karten drin hat und das Duell schon läuft. Denn je weniger Karten im Deck, desto größer die Chance auf die benötigte Karte. Bei einem Deck aus 40 verschiedenen Karten wird das aber auch nicht viel bringen, da hier meist der Zusammenhang zwischen den einzelnen Karten fehlt.
Ganz toll sind dann ja auch die Suchkarten, wie ROTA (Reinforcement of the Army = Verstärkung für die Armee) oder Sangan. Fehlt für eine Strategie aus 2 Monstern eines der Monster, ist es für die Suchkarten völlig egal, wenn die Suche auf beide Karten zielen kann. Daher sind Suchkarten in jedem Deck beliebt, weil sie sich auch immer dem aktuellen Spielstatus anpassen können. Die Suchkarten sind ein guter Punkt, um jetzt von meinen eigenen Erfahrungen zu diesen Dingen zu erzählen.
Als STOR noch nicht draußen war, wurden aber nach und nach die Karten veröffentlicht (nicht rausgebracht, aber zum angucken und lesen z.B. bei Yu-Gi-Oh! Wikia ausgestellt). Ich habe dann alleine versucht, mein Sechs Samurai-Deck mit den neuen Samurais umzubauen (Deckliste schreiben).
Als später immer mehr Leute im Internet ihre Ideen posteten, stellte ich fest, dass sich ihre Listen besonders in einem Punkt untschieden: Alle spielen 1x ROTA (wegen Limitierung) und 3x das kommende Shiens Rauchzeichen. Ich habe sie vorher als unnötig gesehen und war da auch skeptisch. Ich habe das aber irgendwann dann mal ausprobiert, und siehe da: 1000x besser als vorher! Die Strategie besteht ja hauptsächlich darin, Shi En zu beschwören; das geht am besten mit Legendäre Sechs Samurai - Kageki und Kagemusha der Sechs Samurai. Vorher musste ich immer warten, bis ich beides ziehe oder die Synchro irgendwie anders hinbekam, aber nun schaffe ich es in nahezu jedem Duell Shi En in den ersten Spielzügen zu beschwören.
Später kam hinzu, dass viele den Emporkömmling-Goblin spielten. Auch das hat sich als gut erwiesen, genau wie Sechs Samurai vereint ein paar Monate davor.
Das Deck wird durch Zieh- und Suchkarten noch weiter ausgedünnt, das ist auch ein großer Vorteil!
Jinxx! spielt ein Lichtverpflichtet Deck. Da man ja immer Karten vom Deck auf den Friedhof legt, haben wir vorher gedacht, mann müsste mindestens 50 Karten spielen, damit man keinen Decktot hat. So richtig gut hat sein Deck aber nicht funktioniert, er hatte zwar sehr selten Decktot, aber Deathdraw (zog immer und blöde Karten, die er nicht gebrauchen konnte). Er hat dann später auf 40 Karten umgestellt, und nach ein paar ausbesserungen vom Inhalt her war sein Deck top! Und Decktot hat er auch nie!
Um jetzt nochmal auf ein Extrem hinzuweisen, wo auf jeden Fall 40 Karten benutzt werden müssen, sind die Decks, die im Prinzip wirklich NUR darauf spielen, bestimmte Karten auf der Hand zu haben, z.B. OTK-Decks. Diese schaffen es ja nur mit bestimmten Karten, Samurai-OTKs z.B. nur mit vielen Kizans, die Batteriemann-OTKs brauchen eine Karte, um BM AA spzielzubeschwören, Infernomissachtende Beschwörung und am besten noch Kurzschluss. Aber das wichtigste ist wohl das Exodia-Deck, wer 5 Karten aus 60 ziehen will, sollte sich das besser noch einmal überlegen...
Und noch eins: Warum ist Topf der Gier verboten, Topf der Trägheit aber auf 3, obwohl man Monster wieder ins Deck mischen kann? Ganz einfach, weil Topf der Trägheit das Deck wieder auffüllt, wobei Topf der Gier es noch mehr ausleert. Bei den Exodia Decks ist das bekanntlich wichtig, es spielen nicht umsonst viele Toon-Inhaltsverzeichnis und holen es damit erneut.
Ich hoffe ihr habt jetzt alle verstanden, warum man doch möglichst wenig Karten benutzen und sein Deck wirklich strukturiert, auf möglichst wenig Strategien gezielt, bauen sollte. Hoffentlich haben euch auch meine Beispiele überzeugt.
Fragen wie immer einfach stellen und diskutieren
Beachtet an manchen Stellen, dass die Banned List zu der Zeit, als ich diesen Artikel geschrieben habe, noch anders aussah.
Heute werde ich mal wieder etwas hier posten. Es geht diesmal um den Deckbau, dabei ganz speziell um die Anzahl der Karten.
Ich habe mich dafür entschieden, dieses Thema zu wählen, weil ich immer und immer wieder sehe und höre, wie manche Spieler ihre Decks auf die maximal erlaubten 60 Karten bringen. Auch hier sehe ich das immer wieder, aber die Spieler wollen nie einsehen, warum es doch angemessener ist, mit so wenig Karten wie möglich zu spielen. Daher das hier zur Überzeugung.
Sogar im Regelbuch steht schon dieser Tipp (das ist wirklich so!). Anscheinend wollen sie den Anfängern schon möglichst bald zeigen, dass man bei 40 Karten bleiben sollte. Doch warum? Die Antwort wird anscheinend nie verstanden: Man hat eine höhere Chance, die wichtigen Karten zu ziehen! Eine bestimmte Karte (1x enthalten) aus 60 Karten zu ziehen ist ja wohl deutlich schwieriger als aus 40! Damit das aber überhaupt etwas bringt, müssen wir nun ein bisschen vom Thema abschweifen.
Viele Anfänger tun die besten ihrer Karten einfach rein, ohne Struktur im Deck. OK, wenn man wirklich gerade erst anfängt, hat man ja auch nicht viel. Aber trotzdem, wenn man dann langsam anfängt, das erste Themendeck zu bauen, sollte man schon wissen wie es geht. Und auch eigentlich recht erfahrene Spieler, die schon einiges an Karten haben, machen es einfach, wie sie wollen. Solche "schlechten" Decks erkennt man daran, dass jede Karte meist nur 1x vertreten ist. Diese Decks haben dann so viele kleine Strategien, dass sie im Prinzip schon keine mehr haben (Yuuma kennt das als "Big Random Haufen"). Außerdem lässt sich im Duell dann kaum welche dieser Strategien ausführen. Wenn man nämlich z.B. eine Strategie mit 2 Karten hat, welche beide 1x im Deck vertreten sind, hat man bei einem Deck von noch 40 Karten eine Chance von 1/780, dass beide Karten direkt hintereinander kommen. Spielt man jede dieser Karten jedoch 3x, steigt die Chance auf 3/260, das Neunfache.
Und jetzt noch einmal extremer und mit dem eigentlichen Thema verknüpft:
2 aus 60 = 2/60 * 1/59 = 1/1770
2 (wobei jede 3x) aus 40 = 6/40 * 3/39 = 3/260
Es ist mehr als 20x so einfach die beiden Karten zu ziehen, wenn man 3 davon hat und das Deck nur (noch) 40 hat als wenn man die beiden, die jeweils 1x drin sind, aus 60 Karten ziehen will.
Jetzt wieder zurück, wenn man NOCH 40 Karten im Deck hat, ist die Chance nochmal geringer, als wenn man von Anfang an 40 Karten drin hat und das Duell schon läuft. Denn je weniger Karten im Deck, desto größer die Chance auf die benötigte Karte. Bei einem Deck aus 40 verschiedenen Karten wird das aber auch nicht viel bringen, da hier meist der Zusammenhang zwischen den einzelnen Karten fehlt.
Ganz toll sind dann ja auch die Suchkarten, wie ROTA (Reinforcement of the Army = Verstärkung für die Armee) oder Sangan. Fehlt für eine Strategie aus 2 Monstern eines der Monster, ist es für die Suchkarten völlig egal, wenn die Suche auf beide Karten zielen kann. Daher sind Suchkarten in jedem Deck beliebt, weil sie sich auch immer dem aktuellen Spielstatus anpassen können. Die Suchkarten sind ein guter Punkt, um jetzt von meinen eigenen Erfahrungen zu diesen Dingen zu erzählen.
Als STOR noch nicht draußen war, wurden aber nach und nach die Karten veröffentlicht (nicht rausgebracht, aber zum angucken und lesen z.B. bei Yu-Gi-Oh! Wikia ausgestellt). Ich habe dann alleine versucht, mein Sechs Samurai-Deck mit den neuen Samurais umzubauen (Deckliste schreiben).
Als später immer mehr Leute im Internet ihre Ideen posteten, stellte ich fest, dass sich ihre Listen besonders in einem Punkt untschieden: Alle spielen 1x ROTA (wegen Limitierung) und 3x das kommende Shiens Rauchzeichen. Ich habe sie vorher als unnötig gesehen und war da auch skeptisch. Ich habe das aber irgendwann dann mal ausprobiert, und siehe da: 1000x besser als vorher! Die Strategie besteht ja hauptsächlich darin, Shi En zu beschwören; das geht am besten mit Legendäre Sechs Samurai - Kageki und Kagemusha der Sechs Samurai. Vorher musste ich immer warten, bis ich beides ziehe oder die Synchro irgendwie anders hinbekam, aber nun schaffe ich es in nahezu jedem Duell Shi En in den ersten Spielzügen zu beschwören.
Später kam hinzu, dass viele den Emporkömmling-Goblin spielten. Auch das hat sich als gut erwiesen, genau wie Sechs Samurai vereint ein paar Monate davor.
Das Deck wird durch Zieh- und Suchkarten noch weiter ausgedünnt, das ist auch ein großer Vorteil!
Jinxx! spielt ein Lichtverpflichtet Deck. Da man ja immer Karten vom Deck auf den Friedhof legt, haben wir vorher gedacht, mann müsste mindestens 50 Karten spielen, damit man keinen Decktot hat. So richtig gut hat sein Deck aber nicht funktioniert, er hatte zwar sehr selten Decktot, aber Deathdraw (zog immer und blöde Karten, die er nicht gebrauchen konnte). Er hat dann später auf 40 Karten umgestellt, und nach ein paar ausbesserungen vom Inhalt her war sein Deck top! Und Decktot hat er auch nie!
Um jetzt nochmal auf ein Extrem hinzuweisen, wo auf jeden Fall 40 Karten benutzt werden müssen, sind die Decks, die im Prinzip wirklich NUR darauf spielen, bestimmte Karten auf der Hand zu haben, z.B. OTK-Decks. Diese schaffen es ja nur mit bestimmten Karten, Samurai-OTKs z.B. nur mit vielen Kizans, die Batteriemann-OTKs brauchen eine Karte, um BM AA spzielzubeschwören, Infernomissachtende Beschwörung und am besten noch Kurzschluss. Aber das wichtigste ist wohl das Exodia-Deck, wer 5 Karten aus 60 ziehen will, sollte sich das besser noch einmal überlegen...
Und noch eins: Warum ist Topf der Gier verboten, Topf der Trägheit aber auf 3, obwohl man Monster wieder ins Deck mischen kann? Ganz einfach, weil Topf der Trägheit das Deck wieder auffüllt, wobei Topf der Gier es noch mehr ausleert. Bei den Exodia Decks ist das bekanntlich wichtig, es spielen nicht umsonst viele Toon-Inhaltsverzeichnis und holen es damit erneut.
Ich hoffe ihr habt jetzt alle verstanden, warum man doch möglichst wenig Karten benutzen und sein Deck wirklich strukturiert, auf möglichst wenig Strategien gezielt, bauen sollte. Hoffentlich haben euch auch meine Beispiele überzeugt.
Fragen wie immer einfach stellen und diskutieren
Beachtet an manchen Stellen, dass die Banned List zu der Zeit, als ich diesen Artikel geschrieben habe, noch anders aussah.
Zuletzt von dungerbroth am Mo 9 Jan 2012 - 16:25 bearbeitet; insgesamt 12-mal bearbeitet